„Man kann den Wert von Yoga nicht beschreiben, man muss ihn erfahren.“
Die Iyengar-Yoga-Methode legt großen Wert auf eine exakte Ausführung der Asanas (Übungen). Dabei werden genaue verbale Anweisungen gegeben (Muskeln werden angespannt oder entspannt, Knochen und Gelenke präzise ausgerichtet, es wird Raum im Körper geschaffen usw.).
Nach B.K.S. Iyengar vervollständigen die Bewegungen kleinster Körperbereiche nicht nur die Ausführung des Asanas, sondern erschließen auch eine neue Dimension und Qualität im Asana. Dieses detaillierte Arbeiten verleiht somit dem Üben eine innere Dynamik.
Hilfsmittel wie Gurte, Klötze, Stühle, Decken, Bolster etc. werden verwendet, damit jeder den größten Nutzen aus den Stellungen ziehen und sich anatomisch korrekt ausrichten kann.
Die Stunden haben unterschiedliche Schwerpunkte. Es werden Standhaltungen, Vorwärtsstreckungen, Drehhaltungen, Rückwärtsstreckungen, Umkehrhaltungen und regenerative Haltungen geübt.
In manchen Stunden liegt der Schwerpunkt auf einem bestimmten Körperbereich: Übungssequenz für den unteren Rücken, Mobilisierung der Brustwirbelsäule, Kräftigung des Schultergürtels, Stärkung und Entspannung des Beckenbodens uvm.
Hierbei können sich auch individuelle Unterschiede beim Üben ergeben (ein Teilnehmer braucht mehr Hilfsmittel als ein anderer). Dies hängt von den persönlichen Möglichkeiten ab, da jeder Körper anders ist.
Schwache Körperbereiche werden dabei unterstützt, um sie nicht übermäßig zu strapazieren. Gleichzeitig können verlorene Fähigkeiten wiedergewonnen werden. Um gesund zu üben ist es wichtig, auf den eigenen Körper und die anatomischen Grenzen zu achten und diese anzunehmen. Ein rechtes Maß, eine Balance zwischen im Üben sich anstrengen und loslassen steht im Vordergrund.
Körperlich tragen Asanas zu mehr Kraft, Flexibilität und Ausgewogenheit bei. Bewusst gewählte Yogahaltungen können hilfreich sein bei unterschiedlichen Befindlichkeitsstörungen wie Rückenschmerzen, Menstruationsbeschwerden, depressiven Verstimmungen usw. Bei regelmässiger Übungspraxis werden somit alle Körperbereiche und Befindlichkeiten angesprochen. Der Körper wird umfassend bewegt und ein Gefühl der Ausgeglichenheit stellt sich ein. Das sich im Laufe der Übungspraxis entwickelnde präzise und bewusste Wahrnehmen des Körpers in den Yogahaltungen führt zunehmend zu einem Beobachten, Erspüren des inneren Zustands, sodass auch auf mentaler Ebene Veränderungen möglich werden.
Prof. Dr. Michalsen empfiehlt in seinem Buch „Heilen mit der Kraft der Natur“ insbesondere Yoga nach der Iyengar-Methode, auch aufgrund der fundierten jahrelangen Ausbildung der Yogalehrer.
Die Yogasana-Yogalehrer-Ausbildung wurde von Luise Wörle (1948-2015) an der Sebastian-Kneipp-Akademie in Bad Wörishofen gegründet. Sie war seit 1978 persönliche Schülerin von Yogacharia B.K.S. Iyengar, Osteopathin, Heilpraktikerin und Buchautorin. Luise Wörle hat damals die Unterrichtsmethodik von B.K.S. Iyengar in Deutschland eingeführt und teilweise durch Bausteinübungen ergänzt. Diese Übungen bereiten den Körper gezielt auf die Yoga-Haltungen (Asanas) vor.
Die Ausbildung dauert 4 Jahre und umfasst 800 Lehreinheiten.
Durch die korrekte Positionierung der Körperteile im Asana wird eine optimale Wirkung auf die Organe, Gelenke und Muskeln erzielt. Desweiteren bringt diese Ausrichtung mehr Stabilität in den Haltungen, vermindert Anstrengung und vermeidet Verletzungen.
Yoga schult die Selbstwahrnehmung von Körper, Geist und Atem.
Beim Sport stehen körperliche Ziele im Vordergrund. Diese sind oftmals verbunden mit Leistungsorientierung und Konkurrenzdenken.
Im Yoga geht es nicht darum, sich mit anderen Teilnehmern zu vergleichen oder mithalten zu wollen. Es geht darum, sich auf sich selbst zu fokussieren und im Rahmen der individuellen Möglichkeiten und der jeweiligen Tagesverfassung selbstreflektierend, achtsam und einfühlsam zu üben. Natürlich wird auch beim Yogaüben der Körper mobilisiert, gestärkt und Ausdauer gefördert. Zusätzlich verhilft das achtsame Üben der Haltungen zu einer besseren Körperwahrnehmung (Was tut mir jetzt gut ?) und zur Entwicklung von Sensibilität auf mentaler Ebene (Wie geht es mir heute, was ist für mich förderlich, was schädlich ? Welche Veränderungen kann ich vornehmen, um mich von schädlichen Reaktions-und Denkmustern zu lösen ?).
Yoga ist der Raum, in dem wir die Möglichkeit erhalten, uns besser kennenzulernen.
Hatha Yoga bedeutet übersetzt Kraft / Anstrengung und steht als Oberbegriff für die Yoga-Arten, die körperliche Übungen beinhalten.
Philosophische Strömungen und Schriften wie Upanishaden, Vedanta, Samkya, Tantra, Yoga Sutren und Hatha Yoga Pradipika bilden hierbei die Grundlage.
Durch Hatha Yoga entwickelt sich der klassische Yoga mehr zu einer Übung mit dem Körper.
Auch hier liegt das Ziel in einer Bewußtseinsschulung, wobei der Weg mit der Arbeit am Körper beginnt.
Durch die Körperübungen (Asanas) soll der Körper so vorbereitet werden, dass Prana (Lebensenergie) ungehindert fließen kann.
Er beginnt also mit dem „zur-Ruhe-kommen“ der Aktivitäten des Körpers, gefolgt vom „zur-Ruhe-kommen“ des Atems und
dadurch der Gedanken.
„Wenn der Atem in Bewegung ist, sind es auch die Gedanken. Wenn der Atem ruht, dann ruhen auch sie. Da der Yogi nach Ruhe strebt, soll der Atem beruhigt werden.“
HYP 2.1 aus YPA
Einer der bedeutendsten Lehrer des Hatha Yoga ist Tirumalai Krishnamacharya (1891-1989).
Aus seiner Linie gingen folgende Schüler hervor:
Beate Ströter
Alte Kemmerhofstr. 136
47802 Krefeld
Telefon: 02151 – 623 684
E-Mail: beate.stroeter@yogakrefeld.de